„Jede Mundart ist Volksmundart, heimlich und sicher, aber auch unbeholfen und unedel, dem bequemen Hauskleid, in welchem nicht ausgegangen wird, ähnlich. Im grunde sträubt sich die schämige Mundart wider das rauschende Papier, wird aber etwas in ihr aufgeschrieben, so kann es durch treuherzige Unschuld gefallen.“
Joseph Kehrein, Volkssprache und Wörterbuch von Nassau, Zitat aus dem Vorwort
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die, hier ohne Pl., kurzes a, allg. für Grundbesitz, Vermögen. Es kann nicht schaden, wann mer e Fraa met Sach heirat, sofern denn die übrigen Voraussetzungen halbwegs stimmen. Noch besser isses, wann Sach zu Sach kimmt; vgl. Geerschdche, Kreemche.
der, ohne Plural, für ärmliche Ausstattung. Beleg bei Friedrich Lennig (1796-1838) in „Jerjels Rückkehr“. Im Karrnche des heimgekehrten Seiltänzers Jerjel findet sich unter anderem wertlosen Zeug aach seiner Fraa ihrn Fuddelstaat, e quittegeel verrisse seide Klaad.
der, Pl. gleich, a lang, nach o gefärbt und betont, allg. für Heimtücker, hinterlistiger Kerl. Met so aam kannst-de sibbe Seck Salz esse un kennst-en immer noch nit. Für die zum Beispiel bei Hans Sachs beliebten Formeln „heimliche, hemische duck“ (hämisch und Tücke) treten nhd. Heimtücke und heimtückisch ein. Noch Lessing schreibt hämtückisch. Mhd. tuc: schnelle Bewegung, böser Streich.