„Jede Mundart ist Volksmundart, heimlich und sicher, aber auch unbeholfen und unedel, dem bequemen Hauskleid, in welchem nicht ausgegangen wird, ähnlich. Im grunde sträubt sich die schämige Mundart wider das rauschende Papier, wird aber etwas in ihr aufgeschrieben, so kann es durch treuherzige Unschuld gefallen.“
Joseph Kehrein, Volkssprache und Wörterbuch von Nassau, Zitat aus dem Vorwort
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der, Pl. gleich, ei betont, außer Gebrauch gekommen, seit man die Herstellung von künstlichem Eis beherrscht. Vorher war Eiser die allgemeine Bezeichnung eines Saisonberufs, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das Eis von Weihern oder aus dem Rhein zu stückeln, an Land zu ziehen und in die Eiskeller oder zu den Abnehmern, wie Metzgern und Schankwirtschaften, zu transportieren; vgl. Färcher, Scheich.
der, Pl. gleich, kurze Vokale, u betont, gew. für Bissen, Happen, Mundvoll.
das, Pl. Keffer, elendes Nest, abwertend für Dorf. Rotw. vom hebr. Buchstaben k, gesprochen kaph, als Abkürzung von jidd. kephar: Dorf; vgl. Heggebock.